Säure Basen Haushalt

Zum Leben benötigen wir Energie. Diese erhalten wir durch die Aufnahme von Nahrung, sowohl durch feste als auch flüssige Lebensmittel. Neben der Sauerstoffaufnahme ist dies absolut lebensnotwendig für unseren Organismus und dessen Stoffwechsel.

Die zugeführten Nahrungsmittel werden in unserem Verdauungsapparat in Nährstoffe gespalten. Diese Nährstoffe, die als Grundsubstanzen in unserem Körper vorhanden sind, werden somit wieder aufgefüllt. Zu diesen Grundsubstanzen zählen Wasser, Kohlenhydrate, Eiweiße, Fette und Mineralstoffe. Nicht verwertbare Bestandteile sowie die Endprodukte des Stoffwechsels werden letztendlich über Darm oder Nieren ausgeschieden.

Beim Stoffwechsel laufen chemischen Prozesse ab, bei denen Säuren und Basen im Gleichgewicht sein müssen. Unser Körper besitzt dafür diverse Mechanismen, die das regeln können. Dazu gehören unter anderem die Atmung, die Verdauung, den Kreislauf sowie die Hormonproduktion.

Einige Bereiche in unserem Organismus müssen sauer sein, wie zum Beispiel das Scheidenmilieu oder der Dickdarm. Andere Bereiche wiederum müssen basisch sein, wie zum Beispiel das Blut, die Zwischenzellflüssigkeit oder der Dünndarm. Ist dieses Verhältnis gestört, kommt es zu einer für den Körper ungünstigen Stoffwechsellage.

Der ph-Wert gibt den Säuregehalt wieder

Der Säuregehalt wird anhand des pH-Wertes gemessen. Dieser beschreibt die Konzentration der positiv geladenen Wasserstoff-Ionen in Flüssigkeit. Der pH-Wert 7 bezeichnet eine neutrale Lösung, d.h. normales Wasser. Je aggressiver eine Säure ist, desto niedriger wird der pH-Wert (bis annähernd 0). Bei alkalischen Lösungen steigt der pH-Wert je nach Stärke der Basen von 7 bis 14.

Der Organismus muss den pH-Wert des Blutes in einem engen Bereich von 7,35 – 7,44 konstant halten, da die Stoffwechselvorgänge nur in einem bestimmten pH-Bereich optimal funktionieren. Der Wert eines gesunden Menschen liegt bei 7,44 und somit im leicht alkalischen Bereich.

Die pH-Schwankungen des Blutes werden durch verschiedene Puffersysteme abgefangen. Der Organismus kann somit sowohl eine Übersäuerung (Azidose) als auch einen Überschuss an Basen (Alkalose) in begrenztem Maße abfangen. Dies geschieht kurzfristig durch die Puffersysteme und langfristig durch die Ausscheidungsfunktionen der Nieren sowie die Regulation über die Atmung.

Übersäuerung schadet der Gesundheit

Eine Übersäuerung des Organismus wirkt sich negativ auf unsere Gesundheit aus und führt zu etlichen Störungen. Diese können sich in Müdigkeit und Konzentrationsmangel auswirken. Aber auch beispielsweise zu glanzlosen Haaren, brüchigen Fingernägeln und Kopfschmerzen führen. Es gibt kein Organ in uns, das nicht durch zu viele Säuren Schaden nehmen kann.

Leidet man bereits an chronischen Erkrankungen, so besteht durch eine Übersäuerung die Gefahr, dass sich diese verschlechtert. Andererseits kann eine Änderung des Säure-Basen-Haushalts, etwa durch eine gezielte Ernährungsumstellung, den Gesundheitszustand durchaus verbessern.

Vor allem in industrialisierten Ländern neigen viele Menschen zu einer Übersäuerung durch Ernährung, die viele Säurebildner erhält, wie Zucker, Süßigkeiten, Kaffee, Weißmehlprodukte, Fast Food, zu viel Fleisch, Alkohol- und Nikotinmissbrauch. Ein hektischer Lebensstil mit viel Stress im Zusammenspiel mit einer flachen Atmung verstärkt zusätzlich die Übersäuerung des Organismus.

Ausgewogene Ernährung ist wichtig

Alle Lebensmittel, die wir zu uns nehmen, enthalten unterschiedlich viel Säuren und Basen und beeinflussen so unseren pH-Wert. Es kommt also darauf an, ein ausgewogenes Verhältnis zwischen säurebildenden und alkalischen Lebensmitteln zu erreichen. Unser optimaler pH-Wert ist leicht alkalisch, also sollte unsere Ernährung einen höheren Anteil an basischer Nahrung enthalten.

Problematisch bei der Übersäuerung ist nicht nur die Einlagerung der Schlacken im Organismus. Vielmehr Schaden entsteht dadurch, dass zur Neutralisierung der Säuren körpereigene basische Mineralstoffvorräte herangezogen werden. Diese basischen Mineralstoffe befinden sich u.a. in unseren Zähnen und Knochen, in den Knorpeln und im Bindegewebe. Daraus entsteht dann ein chronischer Mineralstoffmangel.

Bei Verdacht auf eine Übersäuerung kann man den pH-Wert des Blutes überprüfen lassen. Ein pH-Wert von weniger als 7,35 weist auf eine Azidose hin. Der pH-Wert des Urins ist sehr schwankend und abhängig von der Nahrungsaufnahme. Als normal gilt hier ein Wert von 4,8 und 7,9.

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